Spinat – schnell und unkompliziert
03.08.2021Pflanzensteckbriefe

Spinat ist ein Blattgemüse, welches eine schnelle Blatternte bringt und somit auch bei ungeduldigen Gärtnerinnen und Gärtnern hoch im Kurs steht. Spinat empfiehlt sich besonders für den Anbau im Frühjahr und Herbst, denn bei zunehmender Tageslänge und steigenden Temperaturen schießen die Pflanzen schnell, treiben Blüten und schmecken herb.
Neben der Nutzung in der Küche leistet der Spinat auch als Gründüngung gute Dienste.
Aussaat
- Die verschiedenen Spinatsorten werden je nach Eignung in Sorten für den Frühjahrs-, Sommer-, Herbst- und Winteranbau unterteilt. Für den Frühjahrsanbau erfolgt die Aussaat ab Anfang März bis Mitte April. Hierfür eignet sich beispielsweise die Sorte Thorin. Für den Herbst- und Winteranbau findet die Aussaat Ende August bis Mitte September statt. Hervorragend eignet sich dafür die Sorte Winterriesen/Verdil.
- Spinat wird direkt ins Beet gesät. Als Dunkelkeimer muss der Spinatsamen gut mit Erde bedeckt werden (Saattiefe 2-3 cm). Ein feuchter und lockerer Boden ist für die Keimung besonders wichtig.
- Spinat liebt tiefgründige, humose Böden. Sandige Böden liefern geringere Erträge. Spinat gedeiht sowohl in voller Sonne als auch im Halbschatten.
Fruchtfolge und Mischkultur
- Spinat ist mit sich selbst und anderen Gänsefußgewächsen wie Mangold oder Rote Bete unverträglich. Daher sollte eine Anbaupause von mindestens drei Jahren eingehalten werden.
- Spinat gedeiht gut in Mischkultur mit anderen Gemüsearten wie z. B. Radieschen, Stangenbohnen und Tomaten. Im Herbst kann Spinat gut auf bereits abgeernteten Beete gesät werden.
Kulturführung
- Spinat ist für einen gleichmäßig feuchten Boden dankbar. Auf Trockenheit reagiert er dagegen sehr empfindlich und geht rasch in Blüte.
- Spinatkulturen sollten keinesfalls zu stark gedüngt werden, die Blätter reichern sich sonst mit Nitrat und Oxalsäure an. Die Gabe von etwas Kompost bei der Vorbereitung des Beetes reicht aus. Wird Spinat nach Hülsenfrüchten angebaut, kann die Düngung komplett entfallen.
- Besonders zu Beginn der Entwicklung regelmäßig die Beikräuter entfernen.
- Ein Auflockern des Bodens, besonders nach Regengüssen, fördert die Entwicklung und verbessert die Wasserversorgung.
Häufige Probleme und Lösungsansätze
- Die am häufigsten vorkommende Erkrankung bei der Kultur von Spinat ist eine Variation des Falschen Mehltaus, welcher sich vor allem bei feuchter Witterung und bei Anbau im Gewächshaus entwickelt. Erkennbar ist der falsche Mehltau an hellen, ovalen Flecken, bei fortgeschrittenem Befall an einem grau-violetten Belag. Zur Vorbeugung die Pflanzen nur morgens gießen und das Beet von Beikräutern frei halten. Zur Pflanzenstärkung kann Ackerschachtelhalmtee gespritzt werden.
Ernte
- Bereits nach 6-8 Wochen können erste Spinatblätter geerntet werden. Zu Beginn der Ernteperiode werden nur einzelne Blätter geerntet, später kann die gesamte Pflanze geerntet werden.
- Spätestens, wenn sich die ersten Blüten bilden, sollte geerntet werden, sonst schmecken die Blätter herb.
- In ein feuchtes Tuch eingeschlagen ist Spinat im Kühlschrank 2-3 Tage lang haltbar. Spinat kann auch blanchiert eingefroren werden.
Tipp
Wenn man die Wurzeln des Spinats nach der Ernte im Boden lässt, setzen diese beim Verrotten Saponine frei, welche andere Pflanzen im Wachstum fördern.
Sortenempfehlungen
- Winterriesen/Verdil: Großblättrige, mittelfrühe Sorte mit eher zarten Blättern. Besonders geeignet für Herbst- und Überwinterungsanbau
- Thorin: Ertragreiche, mittelfrühe Sorte mit großen, zarten Blättern. Für Frühjahrs- und Herbstanbau sowie für die Überwinterung geeignet.
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