Der pflegeleichte Gemüsegarten
04.04.2024Rund ums Gärtnern
Sie haben wenig Zeit, möchten aber trotzdem frisches Gemüse aus dem eigenen Garten ernten? Sie möchten mit wenig Aufwand gärtnern? Oder Ihren Gemüsegarten auch mal alleine lassen, wenn Sie in den Urlaub fahren? Egal ob Sie manchmal einfach keine Lust haben oder zwischen Arbeit, Urlaub und Familienleben nicht viel Zeit finden, der Garten sollte kein Stressfaktor sein. Wir teilen mit Ihnen unsere Erfahrungen zum Gärtnern ohne großen Zeitaufwand und geben Ihnen Tipps, wie Sie trotzdem zu vollen Erntekörben kommen können.
Das richtige Gemüse
Wie aufwendig die Pflege eines Gemüsegartens ist, entscheidet sich bereits bei der Auswahl der Gemüsearten, die angebaut werden sollen. Es gibt viel Gemüse, das wenig Aufmerksamkeit braucht, wenn die Startbedingungen stimmen. Welche Gemüsearten eignen sich also für Gärtnern:innen, die es nur ab und zu in den Garten schaffen? Die vorgestellten Gemüse sind robust, pflegeleicht und kommen in trockenen Zeiten auch ohne viel Gießen gut zurecht:
Zucchini und Kürbis
Ganz oben auf der Liste stehen Zucchini und Kürbis, sie sind robust und unkompliziert. Die schnell wachsenden Jungpflanzen können entweder im April vorgezogen oder ab Mitte Mai direkt in nährstoffreiche Erde gesät werden. Sind die Pflanzen einmal so groß, dass Schnecken ihnen nichts mehr anhaben können, wachsen und gedeihen sie bei jedem Wetter von ganz alleine. Vor allem Zucchini haben ein schnelles Wachstum und bringen reichlich Ernte hervor. In der Regel reichen zwei Pflanzen für eine ganze Familie. Kürbispflanzen bilden lange Ranke mit viel Blattmasse, die das Unkraut ringsherum unterdrückt, was das Hacken einspart.
Steckzwiebeln und -knoblauch
Auch Steckzwiebeln und -knoblauch lassen sich ohne viel Aufwand kultivieren. Beide Gemüsearten stellen nur geringe Ansprüche an Boden und Wasserversorgung. Sie werden in der Regel im zeitigen Frühjahr gesteckt und im Herbst geerntet.
Buschbohnen
Buschbohnen keimen schnell und sind äußert anspruchslos. Die großen Samen lassen sich leicht auslegen. Buschbohnen brauchen Wärme und sollten daher erst nach den Eisheiligen von Ende Mai bis Mitte Juli ins Beet gesät werden. Nach etwa sechs bis acht Wochen sind die ersten Hülsen erntereif. Tipp: Wenn Sie alle zwei Wochen ein paar Bohnen aussäen, verteilt sich die Ernte gleichmäßig über einen längeren Zeitraum.
Salat
Eine weitere Gemüseart, die in die Kategorie „unkompliziert“ fällt, ist der Salat. Salat wächst sehr schnell und eignet sich im Beet daher hervorragend als Lückenfüller nach abgeernteten Kulturen. Pflücksalatsorten sind besonders ergiebig, da nicht die ganze Pflanze, sondern nur nach Bedarf einzelne Blätter geerntet werden. So kann der Salat immer wieder nachwachsen. Wer es sich ganz einfach machen möchte oder ein Schneckenproblem hat, ist mit Rucola gut bedient. Er entwickelt sich besonders schnell und kann schon nach kurzer Zeit geschnitten werden.
Mangold
Mangold ist ein sehr pflegeleichtes Gemüse. Er stellt keine hohen Ansprüche und ist nicht anfällig für Schädlinge. Als Mittelzehrer reicht eine mäßige Düngung für ein gutes Wachstum völlig aus. Auch bei für Mangold gilt: Wenn man nur die äußeren Blätter erntet, wächst er immer wieder nach.
Radieschen
Radieschen sind der Klassiker für Gartenneulinge und Ungeduldige. Sie können fast das ganze Jahr über ausgesät und geerntet werden. Die roten Knollen haben wenige Ansprüche an den Boden, brauchen kaum Pflege und sind bereits drei bis vier Wochen nach der Aussaat bereit für die Ernte.
Beete gut vorbereiten
Damit die Saat schnell aufgeht und sich die Pflanzen gut entwickeln können, sollte das Beet optimal vorbereitet werden. Dazu muss das Beet gründlich von Beikräutern befreit, der Boden gut gelockert, feinkrümlig zerkleinert und mit Kompost oder einem anderen organischen Dünger ausreichend angereichert werden. Die meisten Kulturen brauchen dann während der Saison nicht mehr nachgedüngt werden. Je besser die Beete vorbereitet sind, umso weniger Arbeit bleibt später mit Gießen, Jäten, Hacken und Düngen.
Mulchen
Die Beete zu mulchen ist der allerwichtigste Tipp für einen pflegeleichten Gemüsegarten. Das Mulchen verhindert nicht nur, dass sich Beikräuter im Beet breit machen, sondern diese Maßnahme verbessert auch die Struktur des Bodens, erhöht seine Wasserspeicherfähigkeit und schützt vor Verdunstung. Zu diesem Zweck können Rasenschnitt, Laub, Stroh oder Erntereste verwenden werden. Auch Mulchen spart also viel Zeit, die sonst mit Hacken, Jäten und Gießen aufgebracht werden müsste.
Gießen
Das oberste Gebot gegen Gießstress in regenarmen Zeiten lautet: Gemüsepflanzen gut erziehen und nicht verwöhnen. Gießen Sie lieber selten, dann aber gezielt und durchdringend. Werden die Pflanzen etwa täglich mit kleinen Wassermengen versorgt, entwickeln sie ihre Wurzeln nur in der oberen Erdschicht und sind dann darauf angewiesen, regelmäßig Wasser zu bekommen. Selteneres, dafür aber durchdringendes Gießen wirkt nachhaltiger und fördert hingegen die Ausbildung eines tiefreichenden Wurzelwerks, das die Pflanzen unempfindlicher gegen Trockenperioden macht. Als Faustregel gilt, dass unter normalen Bedingungen eine Wassermenge von 10 bis 15 l pro m2 ausreicht. In trockenen Sommern muss jedoch deutlich mehr gewässert werden. Pro Quadratmeter wird mit 20 bis 30 l Wasser gerechnet. In jedem Fall muss der Boden bis in die Hauptwurzelzone der Pflanzen durchfeuchtet sein.
Die alte Gärtnerweisheit „Einmal hacken erspart dreimal gießen“ gilt nach wie vor. Durch das Hacken der obersten Bodenschicht wird die Verdunstung verringert und gleichzeitig eine Bodenstruktur geschaffen, die für einen ständigen Wassertransport aus tieferen Schichten in den Wurzelbereich der Pflanzen sorgt. Also lieber das Beet zwischendurch mal durchhacken, das spart Wasser und häufige Gießarbeit.
Entspannt bleiben
Einfach mal entspannt bleiben, auch wenn Wildkräuter, -blumen und -pflanzen sich einen Platz im Garten suchen. Aus vielen Gärten werden sie grundsätzlich verbannt, obwohl sie teilweise wunderschön blühen und ein Magnet für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge sind. Wilde Pflanzen wie Löwenzahn, Brennnessel und Klee ziehen die Vielfalt regelrecht an, sie helfen den Nützlingen, und machen den Garten weniger anfällig für Schädlinge, was dem Menschen wiederum viel Arbeit erspart. Nur von den Saatbeeten sollten sie ferngehalten werden (siehe „Beete gut vorbereiten“).
Und nur keinen Erntestress. Wenn man mal nicht dazu kommt, Salat oder Radieschen zu ernten, einfach blühen lassen. Dürfen Kohl, Möhren, Rettich, Radieschen, Salat und Zwiebeln blühen, sieht das nicht nur sehr hübsch aus, sondern es wird damit der Tisch für viele Insekten reichlich gedeckt. Mit den Blüten einiger Gemüsesorten wie Zucchini, Fenchel und Rucola und Postelein kann man zudem den eigenen Speiseplan aufpeppen.
Nicht nur die Blüten, sondern auch die Samenstände mancher Gemüsepflanzen sind essbar: Experimentierfreudige Gärtner:innen haben vielleicht schon entdeckt, dass nicht geerntete Radieschen zu großen Pflanzen heranwachsen. Sie können über einen Meter hoch werden und wachsen buschig und reich verzweigt. Die Pflanze bildet viele weiße oder rosa Blüten aus, die bei Schmetterlingen, Bienen und Hummeln sehr beliebt sind. Wenn Radieschen blühen, ist die Knolle zwar nicht mehr genießbar, wohl aber die Samenschoten, die sich nach der Blüte bilden. Solange die Schoten frisch-grün und jung sind, können sie geerntet und gegessen werden. Sie schmecken ähnlich wie Radieschen, fühlen sich im Biss aber eher wie Zuckerschoten an. Als Snack für zwischendurch, roh im Salat oder kurz gedünstet eine Delikatesse! Darüber hinaus kann man von vielen blühenden Gemüsesorten im Herbst den Samen direkt für die nächste Gartensaison ernten.
Für den pflegeleichten Gemüsegarten empfehlen wir unser passendes Saatgutset. Es enthält folgende Sorten:
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