Kein Platz an der Sonne: Schattengemüse

13.10.2023Rund ums Gärtnern

Pflanzen brauchen zum Wachsen, zum Blühen und zum Fruchten vor allem eines: Licht! Auch Aromen und Inhaltstoffe entwickeln sich ausreichend nur mit Hilfe der Sonnenkraft. Tomate, Gurke oder Zucchini – diese beliebten Gartenpflanzen können gar nicht genug Helligkeit bekommen. Doch was ist, wenn der eigene Garten nicht von der Sonne geküsst ist? Im tiefen Schatten haben die meisten Nutzpflanzen tatsächlich ein Problem und gedeihen kaum zufriedenstellend. Im lichten Schatten hoher Bäume oder im Halbschatten ist der Gemüseanbau aber durchaus möglich! Von Halbschatten spricht man, wenn der Standort höchstens vier Stunden der Sonne ausgesetzt und im Verlauf des Tages teilweise beschattet ist z. B. durch Nachbarhäuser oder hohe Bäume.

Wenn Licht Mangelware ist, ist es umso wichtiger, dass sich Gemüsepflanzen an ihrem Standort wohlfühlen. Der Boden sollte locker und tiefgründig sein, mit reifem Kompost versorgt und von Unkraut befreit. Die Beete am besten in Nord-Süd Richtung anlegen. Unter ausladenden Bäumen und anderen Gehölzen sollte kein Gemüse gepflanzt werden. Hier treten die Pflanzen in direkte Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe. Einen großen Vorteil hat der Anbau im lichten Schatten übrigens: Sie müssen weniger gießen und aufgrund des langsameren Wachstums der Pflanzen weniger düngen.

Gut versorgt geben sich z. B. Rote Bete, Mangold, Salate und einige Kohlsorten wie Kohlrabi und Brokkoli auch mit halbschattigen Plätzchen zufrieden. Auch Radieschen, Bohnen, Spinat und Karotten gedeihen dort trotz weniger Stunden Sonnenschein. Die Auswahl ist größer, als man denkt und Schattengärtner:innen arrangieren sich gerne damit, dass der Erntezeitpunkt nach hinten verschoben ist und weniger im Erntekorb landet.

Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Gemüse von Schattenlagen ist oft um ein Vielfaches mehr mit Nitrat belastet als Sonnengemüse. Alle Pflanzen nehmen Nitrat aus dem Boden auf und verarbeiten es mit Hilfe von Licht zu Eiweiß oder Blattgrün. Bei zu wenig Licht wird das Nitrat nicht mehr verstoffwechselt und lagert sich in den Blättern oder Knollen ab. Mit ein paar Maßnahmen kann man allerdings den Nitratgehalt im Schattengemüse so gering wie möglich halten:

  • Sparsam, möglichst nur mit reifem Kompost düngen und nur bis höchstens sechs Wochen vor der Ernte
  • Zwei Wochen vor dem Ernten das Beet nicht mehr durchhacken
  • Nur vollreifes Gemüse ernten
  • Nur an sonnigen Tagen und am besten nachmittags ernten
  • Bei Wurzelgemüse wie Rote Bete oder bei Kohlrabi die Blätter nicht mitverwenden
  • Die Blattstiele und Rippen der ausgewachsenen Mangoldblätter entfernen

So können sich Schattengärtner:innen die Ernte unbesorgt schmecken lassen und stolz darauf sein, was alles bei ihnen gedeiht.

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