Gurke – Frische aus eigener Ernte
23.04.2021Pflanzensteckbriefe

Die Gurke erfreut Groß und Klein mit ihrem erfrischenden Geschmack. Perfekt für Sommersalate, kalte Gemüsesuppen und Tsatsiki! Wem jetzt beim Gedanken daran das Wasser im Mund zusammenläuft, dem erklären wir hier, wie man noch in diesem Jahr zu eigenen Gurken kommt.
Aussaat
- Für die Pflanzung ins Freiland reicht die Aussaat in der ersten Maiwoche (2 bis 3 Wochen vor dem Auspflanzen). Für eine Pflanzung im Gewächshaus kann die Jungpflanzenanzucht bereits Anfang April erfolgen.
- Die Saattiefe für Gurkensamen beträgt 2 cm.
- Bei einer Temperatur von 25-28 °C keimen Gurken sehr schnell (innerhalb einer Woche), und man kann den kleinen Pflänzchen beim Wachsen beinahe zusehen.
- Gurken mögen es nicht, wenn sie pikiert werden, da die empfindlichen Wurzeln schnell abbrechen.
- Gurken können zwischen Ende Mai und Anfang Juni, wenn die Bodentemperatur konstant mindestens 13 °C beträgt, auch direkt ins Freiland gesät werden. Hierbei steigt jedoch das Risiko, dass die Sämlinge von Schnecken gefressen werden. Ein Vorteil der direkt gesäten Pflanzen ist, dass diese tiefer wurzeln und weniger gegossen werden müssen, somit also robuster sind als ihre vorkultivierten Artgenossen.
Pflanzung
- Die Pflänzchen vorsichtig abhärten. Bei milder Witterung drei bis vier Tage lang tagsüber an einen geschützten, schattigen Platz stellen, nachts wieder reinholen.
- Vorgezogene Gurken werden erst nach den Eisheiligen an den endgültigen Standort ins Freiland gepflanzt. Bereits bei Temperaturen um 5 °C sterben die Jungpflanzen nach vorheriger Welkeerscheinung ab. Temperaturen zwischen 6 bis 12 °C führen zu Wachstumsstockungen.
- In kalten Nächten hilft das Abdecken mit einem Vlies, jedoch so, dass es nicht direkt auf den Pflanzen liegt, sondern ein Zelt über den Pflanzen bildet.
- Im Gewächshaus kann eine Pflanzung bereits Anfang Mai erfolgen, doch auch hier kann in kalten Nächten ein Schutz erforderlich sein.
- Der optimale Pflanzabstand zwischen den Gurkenpflanzen liegt bei einem Meterziwschen den Reihen und 30-40 cm In der Reihe.

- Vor der Pflanzung halbverrotteten Stallmist oder Kompost in das Beet einarbeiten. So werden die wachsenden Pflanzen optimal mit Nährstoffen versorgt.
- Keine überständigen Pflanzen setzen. Zu große Pflanzen reagieren mit Wachstumsstockung und erholen sich nicht mehr richtig. Ideal sind 3-4 Laubblätter zur Pflanzung.
- Die Wurzeln beim Auspflanzen nicht beschädigen. Vorsichtig aus dem Topf lösen und mit ganzem Wurzelballen verpflanzen.
- Gurken brauchen keinen Regenschutz, müssen jedoch an einem warmen, sonnigen und windgeschützten Platz gepflanzt werden.
- Gurken freuen sich über eine dicke Mulchschicht aus Grasschnitt oder Stroh.
Tipp
Gurken gedeihen auch wunderbar auf dem Balkon. Dafür einen Kübel mit mindestens 15, besser 30 Liter Fassungsvermögen pro Pflanze verwenden, ausreichend düngen und regelmäßig mit Wasser versorgen.
Fruchtfolge und Mischkultur
- Gute Vorfrüchte Hülsenfrüchte, Sellerie und Getreide oder Kleegras. Schlechte Vorfrüchte sind Kohlgewächse und Mais. Die Anbaupause beim Anbau auf derselben Fläche sollte vier Jahre betragen.
- Gute Beetpartner für Gurken sind Buschbohnen, Kohlrabi und Dill. Salate und Radieschen können ebenfalls in Mischkultur mit Gurken angebaut werden, denn sie können bereits geerntet werden, bis die Gurken den Raum benötigen.
Kulturführung
- Im Freiland brauchen besonders Einlege- und Minigurken nur wenig Pflege. Ein Entspitzen der Haupt- und Seitentriebe ist nicht notwendig. Die Triebe werden an einem Rankgitter oder an Schnüren aufgeleitet. Feld- oder Einlegegurken können auch am Boden liegend kultiviert werden. Schlangengurken sollten immer aufgeleitet werden.
- Hacken möglichst vermeiden, da Gurken nur sehr flach wurzeln.
- Um einen guten Ertrag zu erzielen, sollten Gurken unbedingt kontinuierlich mit ausreichend Wasser versorgt werden. Ab Ausbildung der ersten Früchte ist der Wasserbedarf besonders hoch.
- Eine Mulchschicht aus Grasschnitt oder Stroh reduziert die Wasserabgabe über die Erdoberfläche auf ein Minimum und somit auch die benötigte Menge an Gießwasser.
- Als Starkzehrer sollten die Pflanzen ab Beginn der Fruchtbildung im Abstand von drei Wochen mit verdünnter Brennnesseljauche, Beinwelljauche oder einem anderen organischen Dünger nachgedüngt werden.
Häufige Probleme und Lösungsansätze
- Der falsche Mehltau ist die am weitesten verbreitete Krankheit, die eine Gefahr für die Gurken darstellt. Er tritt im Sommer auf, sobald die Nachttemperaturen unter 10 °C sinken und es wiederholt zu Taubildung kommt. Als Vorbeugungsmaßnahme gegen den falschen Mehltau die Pflanzen nur morgens gießen, die Pflanzen sollten mit trockenen Blättern in die Nacht gehen. Eine Mulchschicht verhindert außerdem, dass die Pflanzen direkt auf dem Boden aufliegen und besser abtrocknen können. Früchte erst ernten, wenn der Morgentau getrocknet ist.

Ernte
- Bei Salat- und Minigurken kann ca. 8 - 9 Wochen nach der Pflanzung mit der Ernte begonnen werden.
- Eine Lagerung empfiehlt sich nicht. Gurken sollten am besten direkt gegessen werden.
- Gurken nie abreißen, sondern immer abschneiden!
Tipp
Die Früchte besser schon im jungen Stadium ernten, denn eine zügige, fortlaufende Ernte fördert die Blütenbildung für den Nachwuchs. So ist eine Ernte bis in den Herbst hinein möglich.
Sortenempfehlungen
>> Besonders geeignet für den Freilandanbau ist die ertragreiche Landgurke Tanja
>> Arola ist eine gemischtblühende Schlangengurke für das Gewächshaus mit langen, mittel- bis dunkelgrünen Früchten, die leicht bestachelt sind. Arola ist sehr robust und widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Krankheiten als. Daher kann Sie bis in den Herbst beerntet werden.
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