Zuckermais – süß und lecker
03.05.2022Pflanzensteckbriefe

Zuckermais im eigenen Garten ist eine tolle Sache, denn so frisch geerntet bekommt man ihn selten zu kaufen und je frischer, umso süßer die Kolben. Neben dem Zucker, der ihn so süß macht, enthält Zuckermais auch viele Vitamine und Eiweiß. Der Anbau gelingt problemlos, wenn ausreichend Platz vorhanden ist und man ein paar Hinweise beachtet. Zuckermais ist eine der wenigen Gemüsearten, die nicht als Balkongemüse angebaut werden können.
Aussaat
- Mais kann ab Mitte/Ende April vorgezogen oder ab Anfang Mai bis Mitte Juni direkt ins Beet gesät werden.
- Zur Vorbereitung für die Direktsaat (oder die Pflanzung) sollte der Boden tief gelockert und ausreichend reifer Kompost eingearbeitet werden.
- Bei einer Direktsaat wird je nach Bodenbeschaffenheit 3-8 cm tief gesät. Je leichter und sandiger der Boden umso tiefer kommt der Samen in die Erde, damit sich die Pflanzen gut verwurzeln können. Bei 14-20 °C braucht er ca. 10-15 Tage bis zum Auflaufen.
- Eine Voranzucht in Einzeltöpfchen 2-3 Wochen vor dem Pflanztermin ist empfehlenswert. So kann schon ca. zwei Wochen früher geerntet werden. Dazu mindestens 10 cm tiefe Töpfe verwenden, da Maispflänzchen lange Pfahlwurzeln bilden. Die Samen 3 bis 5 cm tief säen mit der Spitze des Samens nach unten zeigend. Anschließend mit Erde bedecken und befeuchten. Die Erde sollte nicht zu nass sein, sonst fangen die Samen an zu faulen.
- Mais ist sehr wärmeliebend, bei Temperaturen um 25 °C keimt er innerhalb von 5 bis 10 Tagen. Anschließend können die Pflänzchen etwas kühler gestellt werden.
Pflanzung
- Hat man Maispflänzchen vorgezogen, können diese nach den letzten Frösten im Mai ausgepflanzt werden, am besten, sobald sich das dritte Laubblatt entwickelt.
- Mais liebt lockeren, humosen, nährstoffreichen und kalkreichen Boden, der sich leicht erwärmt. Ist der Boden kalt, nass und sehr dicht, wächst er nur kümmerlich. Das Maisbeet in sonniger, windoffener Lage an der Nord- oder Westseite des Gartens anlegen, damit die Nachbarbeete nicht beschattet werden.
- Mais wird vom Wind bestäubt. Daher sollten die Pflanzen nicht in einer Reihe, sondern in mehreren versetzten Reihen, als Block (mind. 4 m2) oder im Kreis angeordnet werden. Zwischen den Pflanzen sollten 25-30 cm, zwischen Reihen ca. 50 cm Platz gelassen oder 6 Pflanzen/m2 platziert werden.
- Im Gegensatz zu den meisten anderen Gemüsearten zeigt Mais schon in der ersten Generation väterliche Eigenschaften. Aus diesem Grund sollte zu Futtermais mindestens 500 m Abstand gehalten werden. Bei einer Einkreuzung können die Körner sonst ihre Süße verlieren.
- Ist es auch im Mai noch sehr kühl, können die Pflänzchen mit Vlies geschützt werden. Denn bereits bei Temperaturen unter 10 °C stockt das Wachstum. Optimale Temperaturen für Mais liegen bei 23-30 °C.
Fruchtfolge und Mischkultur
- Obwohl Mais als selbstverträglich gilt, sollte das Beet jährlich gewechselt werden, da Mais am Humusvorrat des Bodens zehrt.
- Gute Vorkulturen für Mais sind Hülsenfrüchte, da sie den Boden mit Stickstoff anreichern.
- Klassische Mischkulturpartner in seiner Heimat Lateinamerika sind Bohnen und Kürbisse. Zwischen den Maisreihen können auch gut Radieschen, Pflücksalat oder Kresse gesät werden.
Kulturführung

- Mais hat eine langsame Jugendentwicklung. Daher sollte anfänglich hin und wieder der Boden gelockert und gejätet werden, damit die Pflänzchen nicht vom Beikraut überwuchert werden.
- Sobald die jungen Pflänzchen eine Höhe von 30 cm erreicht haben, häufelt man sie gut an. Am Stängel bilden sich dann zusätzliche Wurzeln (Adventivwurzeln), wodurch der Mais an Standfestigkeit gewinnt und kräftiger
- Maispflanzen brauchen sehr viel Wasser und müssen daher gut gegossen werden. Bei Wassermangel setzen die Kolben weniger Samen an, besonders an der Spitze. Solange die Pflanzen den Boden noch nicht selbst beschatten, hilft eine Mulchschicht, um Feuchtigkeit im Boden zu speichern.
- Mais ist ein Starkzehrer und ist daher sehr nährstoffbedürftig. Neben der Beimischung von Kompost zur Beetvorbereitung sollte im Juni noch einmal nachgedüngt werden, zum Beispiel mit Schafwollpellets.
Häufige Probleme und Lösungsansätze
- Die häufigste Pilzerkrankung bei Zuckermais ist der Maisbeulenbrand. Es bilden sich tumorartige, graue Wucherungen an den Stängeln und Kolben der befallenen Pflanzen. Wenn diese aufplatzen, verbreiten sie einen schwarzen Porenstaub, der bis zu 10 Jahre im Boden überdauern kann. Zur Vorbeugung sollte Mais nicht zu dicht angebaut, ein Fruchtwechsel eingehalten und befallene Pflanzen, ohne dabei weitere Pflanzen zu kontaminieren, sofort in der Biotonne entsorgt werden. In längeren Trockenperioden kann eine zusätzliche Wasserversorgung die Gefahr des Auftretens des Maisbrandes verringern, da der Beulenbrand besonders durch Stresssituationen wie lange Trockenheit begünstigt wird.
- Die bis zu 5 cm langen Raupen des Maiszünslers, einem Schmetterling, fressen gerne an den Blättern und männlichen Blütenständen. Später bohren sie sich in den Kolben oder Stängel, wo sie überwintern. Besonders gefährdet für einen Befall sind frühe Sorten. Als Gegenmaßnahmen sollte Mais nicht zu früh gesät, die Raupen abgesammelt und nach der Ernte die gesamte Pflanze aus dem Garten entfernt und in der Biotonne entsorgt werden. Außerdem können die männlichen Blütenstände entfernt werden, wenn sie abgeblüht sind.
- Frisch gekeimte Maispflänzchen sind beliebt bei Schnecken. Hiergegen hilft die geschützte Voranzucht, denn ab dem vierten Blattstadium sind die Pflanzen nicht mehr gefährdet. Außerdem werden sie von manchen Vogelarten begehrt (z. B. Tauben und Krähen), doch diese können mit einer Vliesabdeckung ferngehalten werden.
Ernte
- Als Süßgras hat Mais weibliche und männliche Blüten an einer Pflanze. Die männlichen Blüten mit dem Pollen wachsen an der Spitze als verzweigte Rispen und die weiblichen, aus denen die Samen entstehen, seitlich an den Stängeln. Um einen rundum mit Körnern besetzten Maiskolben zu ernten, muss auf jedem Narbenfaden, den die weiblichen Blüten an der Spitze des Kolbens ins Freie schieben, ein Pollenkorn gelandet sein.
- Eine Zuckermaispflanze bringt meist 2 Kolben hervor. Diese sind im August/September, ungefähr 3-4 Wochen nachdem sie die Narbenfäden aus den Kolben geschoben haben, reif. Die Nabenfäden sind zu diesem Zeitpunkt dann braun und eingetrocknet.
- Geerntet wird in der sogenannten Milchreife. Die Körner haben dann ihre endgültige Größe erreicht, sind rund und glänzend, aber noch sehr weich. Ist man sich unsicher, können notfalls die Blätter auf einer Seite des Kolbens vorsichtig geöffnet werden. Die obersten Körner sollten knapp voll entwickelt sein.
- Zur Ernte werden die Kolben, am besten am frühen Morgen, seitlich vom Stängel gedreht.
- Bis zum Verzehr sollten die Kolben im Kühlschrank gelagert werden (max. 4-5 Tage), denn bei Temperaturen von über 10 °C wird der enthaltene Zucker schnell in Stärke umgewandelt.
- Zuckermais ist roh essbar, wird aber gewöhnlich in leicht gesüßtem, kochendem Wasser für 5 Minuten gegart.
Tipp
Je nach Klima und Witterung haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich die Erntezeiträume der einzelnen Sorten verschieben können. Die angegebenen Reifezeiten sind immer nur Richtwerte. Soll ein möglichst langer Erntezeitraum angestrebt werden, kann ein Teil der Pflanzen vorgezogen werden, denn die Jungpflanzen kommen früher in den Ertrag, und der andere Teil direkt gesät werden. Oder die Pflanzen in zwei Blöcken im Abstand von drei Wochen vorziehen und auspflanzen.
Sortenempfehlung Zuckermais für den Hobbygarten

Damaun
Sorte mit der kürzesten Reifezeit (ca. 85-95 Tagen) in unserem Sortiment. Die Pflanzen werden mittelhoch und die Kolben bleiben etwas kleiner als bei späteren Sorten.

Tramunt
Späte Sorte mit Reifezeit von ca. 100-105 Tagen, gemeinsam mit Damaun angepflanzt ergibt sich so ein längeres Erntefenster. Die Pflanzen werden recht groß.

Sugrano
Kräftig wachsende Sorte mit hohem Wuchs. Die Körner sind etwas weniger süßebetont, dafür besonders aromatisch. Reifezeit ca. 100 Tage.
Liebe Frau Kaiser,
das ist wirklich schade! Leider können die Pilze über sehr lange Zeit – bis zu 10 Jahre im Boden überdauern.
Alle 7 gesetzten Saatkörner sind wunderbar aufgegangen und entwickelten sich prächtig. Leider bekamen 5 davon tatsächlich den Maisbeulenbrand, trotz guter Wasserversorgung und Bodenbearbeitung. Schade!