Feldsalat – beliebt und gesund

03.08.2023Pflanzensteckbriefe

Feldsalat, Rapunzel, Nüsslisalat, Vogerlsalat, Mausohrsalat und weitere: Kaum ein anderer Salat hat so viele verschiedene Namen. Botanisch „Valerianella locusta“ betitelt, ist er auch als heimische Wildpflanze, als Beikraut vor allem auf magerem Brachflächen und in Weinbergen zu finden. Er gehört zur Familie der Baldriangewächse und ist daher mit keiner anderen Gemüseart verwandt.

Der Anbau von Feldsalat im Gemüsegarten lohnt sich unbedingt, denn er stellt nur bescheidene Ansprüche an den Boden, ist fruchtfolgeneutral, besonders lecker und vitamin- und mineralstoffreich. Außerdem kann er bis in den Winter geerntet werden.

 

Aussaat und Pflanzung

  • Je nach Sorte bewegt sich der Aussaatzeitpunkt für Feldsalat von Mitte Juli bis Mitte September
  • Die Saattiefe beträgt 1-2 cm. Klassisch wird der Feldsalat in Reihen direkt ins Beet gesät. Zwischen den Reihen sollte so viel Abstand bleiben, dass man gut durchhacken kann. So fällt das Jäten leichter. In der Reihe werden die Pflanzen später auf 10 cm Abstände vereinzelt.
  • Das Beet vor der Aussaat durchhacken, bis die Erde feinkrümlig ist.
  • Feldsalat wird zur Ernte knapp über der Erde geschnitten. Dies ist einfacher, wenn das Beet gleichmäßig eben ist. Daher werden die Saatreihen nach der Aussaat mit einem Brett angedrückt.
  • Feldsalat keimt innerhalb von 8-14 Tagen, am besten bei einer Keimtemperatur zwischen 10-15 °C. Bei Aussaat im Juli und August kann es durch Trockenheit und Hitze zu erheblichen Auflaufschwierigkeiten kommen. Daher besser warten, bis es wieder kühler ist. Außerdem hilft eine Beschattung mit einem Vlies und das Bewässern des Bodens vor der Aussaat. Nach dem Aussäen nicht mehr bewässern, dies kann den Boden verschlämmen.
  • Im Profianbau wird fast ausschließlich drinnen vorgezogen und später ausgepflanzt. Die Anzucht gelingt auch Hobbygärtner:innen leicht und lohnt sich. Die Anbauzeit verkürzt sich um vier Wochen aufgrund der kontrollierten Bedingungen und die Rosetten können später sauber und bequem geschnitten werden. Dazu sät man jeweils etwa acht Samenin kleine Töpfchen (z. B. Multitopfplatten), die locker mit Erde gefüllt sind. Die Samen werden mit Erde bedeckt und leicht angedrückt. Nach ca. vier Wochen (die Pflanzen sollten etwa 3 cm hoch sein) werden die Topfballen mit einem Abstand von 12 cm wie bei Salat üblich nur bis zur Hälfte in die Erde gepflanzt.

Fruchtfolge

  • Ein großer Vorteil des Feldsalates ist, dass er zur Familie der seltenen Baldriangewächsen gehört und somit Abwechslung in die Fruchtfolge bringt.
  • Als Schwachzehrer braucht er nicht viele Nährstoffe, daher sollte er nicht nach Hülsenfrüchten angebaut werden. Er eignet sich sehr gut als Nachfolgeaussaat im Herbst nach Tomaten, Gurken und anderen starkzehrenden Hauptkulturen.  
  • Feldsalat gilt als selbstverträglich, allerdings empfiehlt es sich als Vorbeugung gegen Pilzkrankheiten, das Beet jährlich zu wechseln.

Kulturführung

  • Auf unkrautfreien Beeten reicht in der Regel ein einmaligesHacken, um dem Wachstum der Beikräuter entgegenzuwirken.
  • Feldsalat wird als Schwachzehrer im Garten nicht gedüngt. Eine Ausnahme sind jedoch die Überwinterungssaaten, die noch keinen Stickstoff mobilisieren können. Damit spät gesäter Feldsalat im Frühjahr zügig weiter wächst, sollte im Januar mit etwas organischem Dünger im Gießwasser nachgedüngt werden.
  • Für die Überwinterung in ungünstigen Lagen die Feldsalatpflanzen gegen Kahlfröste mit einem Vlies oder Reisig schützen. An milderen Tagen sollte das Vlies allerdings abgenommen werden, sonst droht der Befall mit Mehltau.

Häufige Probleme und Lösungsansätze

  • Draußen auf dem Beet ist Feldsalat eine robuste, und gesunde Kulturpflanze.
  • Bei sehr feuchter Witterung im Herbst kann es selten zu einem Befall mit falschem Mehltau kommen. Die Pflanzen vergilben, bleiben klein und blass. Zur Vorbeugung hilft es, die Pflanzen, wenn überhaupt nötig, nur morgens zu bewässern, sodass sie nicht mit nassen Blättern in die Nacht gehen.

Ernte

  • Juli-Aussaaten sind bereits Anfang September nach ca. 5-7 Wochen Kulturdauer erntereif. Überwinterungsaussaaten sollten im Frühjahr rasch abgeerntet werden, da sie nach den ersten wärmeren Tagen schnell Blüten bilden.
  • Zum Ernten die Rosetten mit einem scharfen Messer knapp über dem Wurzelansatz abschneiden, sonst fallen die Blätter auseinander.  
  • Nach der Ernte fängt der Feldsalat schnell an zu welken. Deshalb am besten nur nach Bedarf ernten und direkt verzehren.
  • Zur Ernte im Winter bei Schnee und Frost müssen die Pflanzen mit einem Wintervlies abgedeckt werden. Gefrorene Pflanzen nicht berühren!

Sortenempfehlung Feldsalat für den Hausgarten

Elan

Diese ausgesprochen vielseitige Sorte ist rasch im Wuchs und eignet sich für den Anbau im Gewächshaus, im Freiland oder sogar im Balkonkasten. Außerdem zeichnet diese Sorte gute Gesundheit und eine Robustheit gegen falschen Mehltau aus. Elan ist ausgesprochen würzig im Geschmack und wird für die Freilandernte von August bis Mitte September gesät.

Zur Sorte Elan

Verte de Cambrai

Eine traditionelle französische Feldsalatsorte, die seit vielen Jahrzehnten die Hauptsorte in Frankreich ist. Der Geschmack ist zart und mild, leicht nussig. Ein winterharter Feldsalat, besonders spät schießend und daher im Frühjahr lange beerntbar.

Zur Sorte Verte de Cambrai



Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.

0 Kommentare