Pflanzenstärkung und Schädlingsabwehr mit Brennnesseln
30.04.2021Rund ums Gärtnern

Selbsthergestellte Pflanzenjauchen und -brühen stärken die Pflanzen im Garten auf natürliche Weise. Sie fördern ein gesundes Wachstum und machen Schädlingen das Leben schwer. Besonders geeignet zur Herstellung natürlicher Pflanzenstärkungsmittel sind die Brennnesseln. Wer diese Pflanze in seinem Garten findet, kann sich glücklich schätzen, das Heilkraut kann jedoch auch überall entlang der Wegesränder gesammelt werden.
Das Besprühen der Pflanze mit unverdünntem Brennnessel-Kaltauszug ist ein Klassiker bei auftretendem Schädlingsbefall z. B. durch Blattläuse.
Versorgt man die Pflanzen über das Gießwasser zusätzlich mit Brennnesseljauche, wirkt diese kräftigend. Die enthaltene Kieselsäure wird von der Pflanze aufgenommen und festigt ihr Zellgewebe so stark, dass es Blattläusen schwer fällt, ihre Saugrüssel durch die harten Zellwände zu stoßen. Sie geben auf und suchen sich schwächere Pflanzen in Nachbars Garten.
Außerdem ist die Brennnesseljauche ein milder Stickstoffdünger und liefert Pflanzennahrung für den ganzen Sommer. Besonders für Starkzehrer wie Tomaten, Paprika und Auberginen geeignet, ob im Beet oder im Topf. Eine Düngung alle 3 bis 4 Wochen hat sich dabei bewährt.
Tipp
Die Brennnessel eignet sich ebenfalls hervorragend als Mulchmaterial. Nach Möglichkeit immer halbwüchsige Pflanzen verwenden. Mit zunehmendem Alter und dem Ansatz von Blüten sinkt der Gehalt an Eiweißen, welches den pflanzennährenden Stickstoff enthält.
Hier die Rezepte
Für den Brennnessel-Kaltauszug die frischen, nicht blühenden Brennnesseln klein schneiden, etwas stampfen und in ein Gefäß mit Deckel geben. Anschließend im Verhältnis 1:10 mit Wasser bedecken und 24 Stunden ziehen lassen. Das Brennnesselwasser abseihen und die mit Blattläusen befallenen Pflanzen tropfnass einsprühen. Die Blattunterseiten nicht vergessen! Diese Behandlung kann bei Bedarf wiederholt werden.
Für die Brennnesseljauche rechnet man 1 kg frisches oder 200 g getrocknetes Kraut auf 10 Liter Wasser. Das Gefäß mit Deckel sollte ausreichend groß sein, da die Jauche während des Gärprozesses zu schäumen beginnt. Rühren Sie die Flüssigkeit jeden Tag kräftig um, damit die Sauerstoffzufuhr für den Gärprozess gewährleistet ist. Steigen nach ca. 14 Tagen keine Blasen mehr auf, ist die Jauche fertig. Nach dem Abseihen wird sie im Verhältnis 1:10 (bei empfindlichen Pflanzen bis zu 1:20) verdünnt und zum Gießen verwendet.
Die Brennnesseljauche hilft besonders bei Insekten wie Blattläusen oder bei Pilzen. Die enthaltene Kieselsäure, Kalium und Kalzium werden von den mit Brennesseljauche gedüngten Pflanzen in die Zellen eingebaut und erhöhen die Widerstandskraft.
Der Brennnesselkaltauszug vertreibt besonders gut Blattläuse. Er sollte bereits beim ersten Anzeichen für einen Blattlausbefall eingesetzt werden.
Als Dünger ist die Brennnesseljauche für alle Pflanzen gleichemaßen gut geeignet.
Bei welchen Pflanzen oder Tierchen ist der besonders effektiv oder wenig nützlich?